
Seit Langem sahen wir mit großer Vorfreude und Ehre unserem Konzert anlässlich des „Langen Tages der Demokratie“ im schönen Schloss zu Wittelsbach in Friedberg entgegen.
Doch sollten noch Wolken aufziehen am bis dahin heiteren Veranstalterhimmel…
Bei der vereinbarten Vorabbesichtigung des Veranstaltungsortes Tage vor dem Konzert kam es zu Meinungsverschiedenheiten, wie sie nur entstehen können, wenn Kunst auf Realität trifft: Die ebenfalls anwesende Support-Act-Künstlerin – auf die Vertonung von Gedichten und anderen Meisterwerken der Literatur hoch spezialisiert – sah sich außerstande, ihre Lyrik vor unnütz herumstehendem Instrumentarium und anderem Allerlei vorzutragen.
Ausgerechnet der eigentlich als gutmütig bekannte Alex Burner hatte für diese – ja absolut nachvollziehbare – Kritik am Bühnenlayout keinerlei Verständnis und versteifte sich hartnäckig auf den Vorabaufbau seines Sets.
Nach langen und zähen Verhandlungen einigte man sich schließlich darauf, die Bühne bei der Pre-Performance bis auf das Drumset freizuhalten, die Höllenmaschine aber sicherheitshalber in ein eigentlich recht ansehnliches Molltuch zu hüllen, um den Flow der Künstlerin nicht unnötig zu gefährden. Zudem musste Alex beim heiligen John Bonham schwören, das feine Tuch auch wirklich erst dann wieder zu lüften, wenn der letzte Ton der Darbietung gesungen, die letzte Silbe gesagt und der letzte Zuschauer die gewonnenen Eindrücke hinreichend verarbeitet hat.

Natürlich lassen sich frohgemute Musiker von derlei Ungemach nicht aus der Ruhe bringen.
So spulten wir den unangenehmen Aufbau- und Soundcheck-Teil gelassen vor vollem Haus und Publikum ab, warteten geduldig die Siegerehrung der Tombola zum Tag der Demokratie ab und hofften, uns von nun an endlich dem Konzert in aller Zuversicht und Spielfreude widmen zu können.
Doch bereits nach dem ersten Song griff die Veranstalterin entschlossen zum Mikro und erklärte, trocken und zur Verwunderung aller Beteiligten, dass die Bar nun schließe und das Konzert spätestens in 45 Minuten ebenfalls. Demokratie hat eben ihren Preis und verlangt offenbar Disziplin.
Die entstandene Verwirrung über den geänderten Fahrplan wurde kurzerhand wegdebattiert und so fuhren wir unbeirrt mit dem mühsam vorbereiteten Programm fort, als wäre einfach nichts gewesen. Und das sollte sich auszahlen: Schon bald fanden die ersten Gäste eine etwas abseits der Bühne gelegene freie Fläche, um ihrem Bewegungsdrang endlich Luft zu verschaffen.
Der Abend wurde so doch noch ein gelungener und wir danken an dieser Stelle den fürsorglichen Veranstaltern und vor allem dem dankbaren Publikum, das uns zu diesem wichtigen Anlass begeistert begleitete.
Fotos: fotolocationally






























